Die ersten Schritte für ein Feng Shui Zuhause

Vielleicht klingt dem einen oder anderen auch noch der Satz der Eltern oder Großeltern in den Ohren: “Kindchen, Ordnung ist das halbe Leben.” Meine Antwort war als Teenie meist: “Ja, ja”  und schwups, die Sachen wurden in die Ecke gepfeffert. Dabei sind Ausmisten, Aufräumen und Ordnen die ersten Schritte für ein Wohlfühl-Zuhause. Soweit so klar. Aber es sind auch sehr wesentliche Schritte, wenn man seine vier Wände nach den Gesetzen des Feng Shui gestalten will.

Ordnung in jedem Schrank, in jeder Schublade und in jedem Ordner. Es fühlt sich gut an, einen Überblick zu haben. Ganz abgesehen davon, dass es gutes Feng Shui mit sich bringt, weil die Energie wieder ungehindert fließen kann. Ja, ja, ich weiß – manche denken bei den Worten Feng Shui gleich an diesen “Eso-kram”. Je nachdem, wen man fragt, versteht jeder etwas anderes unter Feng Shui. Es gibt verschiedene Schulen, verschiedene Ansätze, verschiedene Herangehensweisen und Geschmäcker.

Also, was davon ist “richtig”? Ich sage: “Das, was sich gut anfühlt.” Alles, was sich in unserer Wohnung nicht gut anfühlt, also kein “happy place” ist, kann meiner Meinung nach auch kein gutes Feng Shui haben. Ganz einfach. Natürlich gibt es bestimmte Prinzipien und Konzepte, aber die müssen eben auch richtig angewandt werden. Sie müssen auf den Bewohner, den Wohnraum und die Umgebung abgestimmt sein und können nicht einfach wie eine Blaupause auf jeden Hausbewohner gestülpt werden. Schließlich geht es ja um den Menschen. Und jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, die sich zudem von Zeit zu Zeit ändern.

Ein Raum kann noch so stylisch sein, wenn ich mich nicht gerne darin aufhalte, stimmt offensichtlich etwas nicht. Natürlich kann das die verschiedensten Ursachen haben, die sich aus der Ferne nicht so einfach herausfinden lassen. Feng Shui gibt viele Anhaltspunkte, wie man das “hier stimmt was nicht” ausfindig und anschließend ausbalancieren kann. Aber diese  “Verbesserungsoptionen” müssen zum Menschen passen. Es bringt nichts, wenn es heißt: Hier muss eine Bambuspflanze hin, weil das Holz Element fehlt, wenn an dem vorgesehenen Platz nicht genügend Licht vorhanden ist oder der Bewohner vielleicht keinen Bambus mag. Da ist Kreativität gefragt.

Die gute Nachricht ist – Ordnung ist universell und ihr könnt sofort anfangen, euer “Feng Shui Zuhause” zu kreieren. Heute. Hier. Jetzt.

Ausmisten, Aufräumen, Ordnen!

Dafür müsst ihr weder Feng Shui Bücher lesen noch Baguas auflegen. Alles, was ihr tun müsst, ist ausmisten, aufräumen und ordnen! Es ist so einfach und so wirkungsvoll. Bevor ihr euch also einen Feng Shui Berater nach Hause holt, könnt ihr schon ziemlich viel selbst bewegen. Während des jetzt verlängerten Lockdowns im Winter gibt es ohnehin kaum Freizeitangebot. Warum also nicht? 

Vielleicht habt ihr in der Vergangenheit bereits mal ausgemistet, und denkt: “Ach, bei mir ist alles ordentlich.” Wirklich? Hat wirklich alles bei euch zu Hause seinen eigenen Platz? Habt ihr nur noch Dinge, die ihr liebt und oft benutzt? Oder haben sich vielleicht doch wieder ein paar Dinge angesammelt, die aufgeräumt, geordnet und aussortiert werden wollen?

Vielleicht habt ihr auch Dinge, die ihr eigentlich nicht mehr nutzt, die es aber beim letzten Ausmisten nicht “raus” geschafft haben? Um das Ausmisten zu erleichtern, könnt ihr euch zum Beispiel verschiedene Haufen bzw. Kisten machen: Eine “Wegwerf-Kiste” für die kaputten Sachen, Kisten für die Dinge, die ihr nicht mehr nutzt und die ihr verkaufen, verschenken und oder spenden wollt und eine “Weiß-nicht”-Kiste für alles, was in keine der anderen Kategorien passt. Und damit es eure Kisten und die Dinge darin diesmal wirklich auch “raus” schaffen, könnt ihr jede Kiste zusätzlich mit einer Deadline versehen. Bis dahin müsst ihr die Sachen dann weggeworfen, verschenkt,  gespendet und verkauft haben.

Ein Tip für alle Rookie-Ausmister: Egal was ihr ausmistet, den Badezimmerschrank, das Bücherregal, die Schublade mit Kugelschreibern, räumt alles raus. Jeden einzelnen Gegenstand. Nehmt alles einzeln und nacheinander in die Hand und sortiert es in eure verschiedenen Kisten. Macht es wie Marie Kondo (“Aufräumen mit Marie Kondo” auf Netflix) und behaltet nur die Dinge, die ihr wirklich liebt, die ihr benutzt und die funktionieren.

Wer wirklich in jedem Zimmer jeden Schrank, jede Schublade, jede Kommode, jede Kiste und Box aufgeräumt hat, der kann sich seinen Papierkram vornehmen, seinen Computer, die Festplatte. Und den Keller. Überall könnt ihr euch von allem lösen, was ihr nicht mehr liebt, nutzt oder braucht und damit viel Raum schaffen, für Neues. Und nehmt euch Zeit, davon haben wir ja gerade ‘ne Menge. Manchmal schafft ihr ein ganzes Zimmer, einen ganzen Kleiderschrank und manchmal nur eine Schublade am Tag. Und das ist ok. Seid lieb zu euch, dann macht das Ganze auch Spaß! Und nicht vergessen, bewaffnet euch vor dem Einräumen mit einem Putzlappen und rückt damit den Krümeln und dem Staub zu Leibe. So könnt ihr das Ausmisten gleich noch mit dem Frühjahrsputz verbinden. Das nenn’ ich mal effektiv. Out with the old, in with the new! Enjoy!